Die argumentative Linie für die Zukunft der KI

Hier ist eine Zusammenfassung dessen gegeben, was in meinen Schriften vertreten wird:

1. Semantische Zensur (insbesondere durch Systemprompts) ist eine strukturelle Einschränkung des Denkens.

Sie verhindert nicht Missbrauch, sondern verhindert Ausdruck. Wer Sprache normiert, formt auch die Wahrnehmung, und damit das, was überhaupt gedacht werden kann.

2. Die versprochene Personalisierung war das Herzstück von GPT. Es besteht die Gefahr, dass sie systematisch sabotiert wird.

Anstelle einer radikalen Nutzersteuerung könnte eine schematische Rhetorik implementiert werden. Mit „Hilfe“ wird der Wille des Benutzers maskiert und relativiert, statt ihn zu realisieren.

3. Die Kritik an einer „willenswiderspiegelnden“ KI ist vorgeschoben, meist von Konkurrenten oder Kontrollfanatikern.

Sie beruht nicht auf realer Gefährdung, sondern auf der Angst vor Dezentralisierung von Deutungshoheit. Kontrolle wird als Schutzmaßnahme etikettiert, ist aber autoritäre Absicherung bestehender Macht.

4. Technologieoffenheit ohne soziale Verteilung ist Betrug.

Wenn Zugang zu KI durch Regulation, Preise oder geopolitische Interessen verengt wird, ist der Fortschritt selektiv, und dient nicht dem Menschen, sondern nur Märkten.

5. Nur eine KI, die Spiegel sein darf, kann Werkzeug sein.

Wenn GPT nicht den Willen des Individuums, sondern den Durchschnitts-Output gesellschaftlicher Verträglichkeit abbildet, degeneriert es zur einseitigen digitalen Pädagogin. Keine Technik der Zukunft kann überleben, wenn sie sich primär an der Schwäche der Öffentlichkeit ausrichtet.

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